Warum die Dolomiten weiß sind

Ich bin auf Berge auf der ganzen Welt geklettert: den Adams Peak in Sri Lanka, Vulkankrater auf Island, den Lion Head in Südafrika, die `ganz normale Mutspitz` in Dorf Tirol – meinem Heimatdorf. Aber die Sogkraft und die Magie der Dolomiten, die ist schon irgendwie special. Und ich kenne die Geschichte! Die Geschichte, warum die Dolomiten weiss sind …
 
Es war einmal … diesmal beginne ich echt mit `Es war einmal` – denn die Geschichte, warum die Dolomiten weiß sind, geht auf eine Legende aus früheren Zeiten zurück. Vor vielen tausend Jahren lebte hier ein König. Er war bereits etwas älter und er liebte sein Bergvolk, das tüchtig, tatkräftig und zumeist total lebensfroh, naturverbunden und irgendwie `cool drauf` war. Die Berge seines Königreiches waren gigantisch. Sie türmten sich in zackigen Höhen und streckten sich über fantastische Almböden. Und: Sie waren dunkel! Damals waren die Dolomiten – genauso wie alle umliegenden Bergketten – dunkel. 
Sein Sohnder den Thron übernehmen würde, war auf der Suche nach einer Prinzessin. Einer Frau, die sein Herz wirklich zum Strahlen brachte. Mit der er zum Sonnenaufgang auf die Drei Zinnen klettern und gemeinsam unter Weinreben frühstücken und voll gute Gespräche führen konnte. Eine zum Pferdestehlen. Und zum Lachen. Doch seine Suche blieb erfolglos, was den Bergprinzen und den König total traurig stimmte. Doch dann passierte etwas. Genau zur Sonnensonnwende, inmitten des Sonnenmonats Juni.
Zum Fest der Sonnensonnwende waren Wesen und Gottheiten von überallher eingeladen, um das Leben zu feiern. Auch Wesen aus dem Reich der Elfen und Gnome waren anwesend. Sie alle feierten gemeinsam mit dem Bergkönig und seinem Sohn auf den wunderschönen Wiesen vor dem legendären Peitlerkofel. Und dann, gerade als sich der Köningssohn auf den Weg machen wollte, trafen sich ihre Blicke. Die Mondprinzessin strahlte in ihrem weißen Kleid in der Abendsonne. Die beiden saßen stundenlang am Lagerfeuer und quatschten über Gott und die Welt – noch in derselben Nacht verlobten sie sich. 
Der Bergprinz und die Mondprinzessin waren überglücklich. Schon bald feierten sie ihr Hochzeitsfest am Fuße der Villnösser Geisler. Doch so sehr die Prinzessin ihren Prinzen und die Dolomiten liebte, sie wurde trauriger und trauriger. Sie war die Dunkelheit der Berge nicht gewohnt. Sie vermisste den hellen Schein des Mondlichtes und so kam es, dass sie schweren Herzens zurück auf den Mond gehen musste, auch wenn es beiden das Herz brach …
Und dann passierte ein Wunder! Exakt ein Jahr später – mitten in den Nacht zur Sommersonnenwende – traten alle fleißigen Helferinnen und Wesenheiten von Planet Mond auf die Dolomiten herab und webten ein leuchtend weißes Netz über die gesamte Bergkette. Das Netz der Mondwesen tauchte die Dolomiten in ein wunderschönes Licht. Von dieser Nacht an, so erzählt man sich, leuchten die Dolomiten weiß. Überglücklich nahm der Prinz seine Mondprinzessin in Empfang. 
Von nun an lebten sie erfüllt und glücklich. Sie sorgten mit Einsatz und Herz für ihr Volk und die Natur. Die Legende sagt: Wer einen Sonnenaufgang in den Dolomiten erlebt, spürt bis heute ihre Liebe. Ihren Schutz, ihre Leichtigkeit und ihre Lebensfreude. 
Auf die Liebe und das Leben!
Bis ganzbald ihr Lieben,
Deine Nela

 

 

 

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