Hofladen

Huch! Das nächste Mal nimm ich mir meine Yogamatte mit, wenn ich Florian am Tschiedererhof besuche. Denn hier fühlst du dich gleich geerdet. Und irgendwie zuhause. Minikurz von der Altstadt Brixen entfernt treffen wir uns zwischen Kraut und Rüben direkt am Hof unterm Nussbaum. Mega! …
 
… Florian wollte eigentlich Architekt werden. „Diesen Weg habe ich anfangs dann auch eingeschlagen“, erzählt er uns. Und während er so redet, schau ich mich ein bisschen um: Was ist es wohl, dass es sich hier so fein anfühlt? Und so gemütlich (obwohl ja jede Menge Arbeit und to do`s im Weinberg, im Gemüsegarten usw anstehen!)? Vielleicht ist es der kleine Bach mit der alten Mühle. Oder die Reben, die in der Sonne glitzern. Der Brotbackofen, die Sonnenblumen, die Johannisbeerstauden. Kein Wunder, dass ich hier im Ladele – genauergesagt im s`Ladele in Vahrn bei Brixen – immer schon gern Karotten, Tomaten, Käse und Marmelade hole. 
In jedem Fall hat sich Florian dann entschieden, Land zu bewirtschaften, Landwirt zu sein. „Wir haben einen großen Vorteil“ meint  er. „Wir produzieren und wir geben direkt weiter.“ Was hier also auf den Feldern wächst – egal ob Kohlrabi, Birnen, Mangold oder Pfirsiche … – wird entweder direkt zu Marmelade oder Saft weiterverarbeitet oder ganz frisch im Ladele bei Florians Schwester verkauft. Nachhaltig gedacht UND nachhaltig getan. Interessant und gleichzeitig simpel, sinnvolle Kreisläufe zu unterstützen. Because there is no planet B – ein Thema, das für die gesamte Familie Jöchler bedeutend ist. 
Das Zusammenspiel von verschiedenen Sachen, wie zum Beispiel Zufriedenheit und Wertschätzung zaubern dem jungen Bauern ein Lächeln ins Gesicht. „Die Saison beginnt und du siehst erst ganz zum Schluss das Ergebnis, die schöne Frucht. Du siehst, was dahinter steckt.“ Anders als sich zum Beispiel ein Glas Marmelade wie selbstverständlich aus dem Regal im Supermarkt zu holen ohne sich darüber bewusst zu sein, was da alles dazugehört – inklusive Transportwege! Darüber sollten wir wirklich ab und zu nachdenken. „Wenn du mit der Natur arbeitest, gibt es viele Faktoren, die mit hineinspielen. Aber das Schöne ist: Du bekommst von Anfang bis zum Ende alles mit. Es braucht ein ganzes Jahr, bis du das hast. “ 
Was Florian wirklich wichtig ist, ist die Landwirtschaft an sich. „Ein Land gesund zu bewirtschaften und selbst für unser Wohl zu sorgen ist etwas, das mir wirklich wichtig ist.“ Und auch die Gäste in den Ferienwohnungen am Tschiedererhof bekommen im Kleinen nachhaltige Details mit. Sodastream und Glasflasche zum Wasserholen, Photovoltaik und Hackschnitzel, frisches Frühstücksei direkt aus dem Hühnerstall…
… Geduld und Einsatz für natürliche Effizienz, Hand in Hand mit den Kreisläufen der Natur. Dazu das Rauschen vom kleinen Bach, Kapuzinerkresse und das Geschnatter der Gänse – wie gesagt: das nächste Mal nimm ich mir sicher meine Yogamatte mit zum Tschiedererhof! Danke dir, Florian, für das megaschöne Gespräch!
Bis ganzbald, ihr Lieben,
Nela

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